ESSAY-
Essay-
Karma und Freiheit?
© Bernd Helge Fritsch
Karma-
Das Kausalitäts-
Unser Schicksal entscheidet schon vor unserer Geburt wer unsere Eltern sein sollen. Es regelt ob wir in materiellem Wohlstand oder in Armut aufwachsen. Es steuert unser Denken und unsere Entscheidungen. Es prägt unsere Talente, unsere Vorlieben und Abneigungen. Karma bestimmt mit welchen Menschen wir eine engere Verbindung eingehen, welchen Beruf wir ergreifen und so fort.
Hinter allen „Zufällen“ denen wir im Laufe eines Lebens ausgesetzt sind, wirkt als unsichtbarer Lenker unser Karma. Es entscheidet über unsere beglückenden „Erfahrungen“ und sendet uns auch Missgeschicke, Unfälle und Krankheiten. Letztlich bestimmt es auch die Dauer unseres Lebens.
Alles Geschehen im sichtbaren und im dahinter wirkenden unsichtbaren Universum ist von unfassbarer Weisheit und Liebe getragen. Das zeigt sich insbesondere in der mineralischen, pflanzlichen und tierischen Natur. Im menschlichen Bereich ist dies, wegen des oft unreifen Denken und Handeln unserer Spezies, weniger leicht erkennbar.
Stets will das Universum nur das Beste für uns und so werden wir während unseres Erdendaseins fortlaufend reich mit Schönem und Gutem beschenkt. Es liegt allerdings an jedem Individuum genügend wach und gegenwärtig zu sein, um sich für dieses wundersame Sein zu öffnen.
Die stärkste Wirkung auf unser gegenwärtiges und zukünftiges Dasein ist davon abhängig, wie sehr wir mit dem höheren Geist in uns verbunden sind und welches Vertrauen wir in das Schicksal haben.
Kollektives Schicksal
Das Karma-
Die gegenwärtige Corona-
Wenn wir erkennen wie alle Wesen miteinander verbunden sind, werden wir fähig miteinander liebevoll umzugehen und dadurch heilsames Karma in uns und um uns zu bewirken.
Reinkarnation
Karma und Wiedergeburt bilden eine Einheit.
In den hinduistischen und buddhistischen Kultur-
Ebenso war im frühen Christentum die Reinkarnations-
Nur mit der Überzeugung in wiederholte Inkarnationen unserer Seele ergibt das, was wir im jetzigen Leben erfahren, einen Sinn. Ansonsten fragen sich viele Menschen zurecht: „Wozu werde ich in diese Welt geboren, wenn nach relativ wenigen Jahren der ganze Zauber wieder vorbei ist? Warum erfahre ich Glückliches und Leidvolles in diesem Leben? Warum haben manche Menschen viel bessere Lebensbedingungen als ich? Wozu soll ich mich um ein höheres Bewusstsein bemühen, wenn mit diesem einen Leben all meine Entwicklung beendet ist?“
Die mehrmalige Aufeinanderfolge unserer Verkörperungen ist vergleichbar mit unserem
täglichen Einschlafen und Wiedererwachen. Im Schlaf verlassen wir unser Erden-
Ebenso benötigt die Seele nach ihrem Erdendasein eine Verarbeitungs-
Krishna: Wie die Seele durch Kindheit, Jugend und Alter hindurch den Körper bewohnt, so wird sie nach dem Tode wieder einen anderen Körper erlangen. Die Weisen lassen sich durch solche Veränderungen nicht irritieren.
Bhagavad-
Freiheit der Entscheidung
Wenn wir uns mit dem Thema „Schicksal“ ernsthaft beschäftigen, taucht die Frage auf, in wie weit nicht nur unsere Lebensumstände, sondern auch unser Denken und Handeln vorherbestimmt sind.
Anders gefragt: Ist jede Einzelheit unseres Lebens durch Karma gesteuert? Haben wir
neben unseren Karma-
Wenn wir unsere Gedanken und Gefühle aufmerksam beobachten, werden wir feststellen wie wenig wir diese selbst steuern. Es zeigt sich, dass sie meist ein von unserem Willen gesondertes Eigenleben führen.
Unsere Freiheit besteht darin, dass wir uns bei entsprechender Achtsamkeit unsere
Gedanken und Gefühle bewusst machen können. Das hilft uns auch unsere Charakterprägungen
und Verhaltensmuster zu erkennen. Wir sollten uns dabei nicht kritisieren und verurteilen.
Denn dadurch bleiben wir weiter in unseren Denk-
Es zeigt sich: Umso wacher wir unser Seelenleben (Denken, Fühlen, Wollen) beobachten, desto freier werden wir. Je unbewusster, unreflektierter wir sind, desto mehr fühlen wir uns durch unsere Lebensumstände getrieben, eingeengt und unterdrückt.
Durch unsere Innenschau beenden wir nach und nach unsere Identifikation mit unserem Körper, mit unseren Gedanken, Gefühlen und Verhaltensmustern. Immer weniger sind wir so den dualen Erscheinungen von Freude und Leid wehrlos ausgesetzt.
Annehmen was ist
Unsere Freiheit besteht insbesondere darin, zu entscheiden, wie wir auf unser Schicksal reagieren, ob wir gegen unsere Lebensumstände ankämpfen und versuchen sie mit großer Anstrengung zu ändern oder liebevoll annehmen was ist.
Annehmen was ist macht frei. Widerstand lässt uns leiden, sorgt für Stress und Konflikt. Wenn wir lernen anzunehmen was ist, verliert alles Unangenehme, Störende und Leidvolle seine Kraft. Die Seele weitet sich und es gelingt uns immer besser die Schönheit, Liebe und Vollkommenheit des Seins wahrzunehmen.
Schon vor rund zweitausendfünfhundert Jahren empfiehlt die „Bibel“ der Inder, die
Bhagavad-
Krishna: Jene, die gegenüber Freude und Leid gelassen in sich ruhen, sind wahrhaft weise und werden Befreiung erlangen.
Bhagavad-
Wenn wir erkennen, dass wir unser Schicksal selbst in einem vergangenen Leben und zum Teil auch in diesem verursacht haben, werden wir uns weder bedauern noch mit innerem Widerstand, Ärger und Sorgen reagieren.
Schwierige Lebensverhältnisse bedeuten einen Aufruf an uns selbst, an unserer seelisch-
Erkenntnis, Bewusstsein, Hingabe,
Letztlich wird sich all unser Karma auflösen. Denn unser Karma bestimmt nur unser
Ego-
Unser Innerstes, unser Selbst ist bereits vollkommen. Jeder Mensch ist höchstes Sein, reines Bewusstsein und Glückseligkeit (Sanskrit – Sat, Chit, Ananda). Und so müssen wir nichts tun oder suchen um anhaltende Glückseligkeit zu erreichten. Doch durch negative Denkgewohnheiten stehen wir uns selbst im Wege.
Es gilt für uns zu erkennen, wie sehr wir in unserem Ego gefangen sind. Ärger, Ängste, Sorgen, mangelndes Vertrauen, Kritiksucht, Sucht nach Neuigkeiten, Mitteilsucht, Wünsche, Begierden, Unzufriedenheit, Undankbarkeit, zwanghaftes Denken und so fort, bilden die großen Barrieren die verhindern, dass wir schauen, leben und genießen wer wir tatsächlich sind.
Alles ist vollkommen
Für die Erscheinungswelt gilt das Karma-
Böses tun bringt böse Folgen.
Gutes tun bringt gute Folgen.
Das Tun um des Tuns willen, bringt keinerlei Folgen mehr!
Wer jedoch tiefer in das Sein hinein zu schauen vermag erkennt: Das Universum ist vollkommen; Die Natur ist vollkommen; Jeder Mensch ist vollkommen.
Die geistige Welt, kennt kein „Gut“ oder „Böse“. Und so sind auch alle irdischen
Erscheinungen, die aus ihr hervorgehen, weder gut noch böse, sondern von höchster
Weisheit und Liebe getragen. Blicken wir in die Pflanzen-
In allen Details der erscheinenden, vergänglichen Welt manifestiert sich das „Eine“, „Gott“, „Buddha“ oder wie immer wir das Höchste nennen wollen. Daher sind in diesem Sinn jeder Stein, jeder Grashalm, jede Maus und jeder Mensch „Gott“. Alle Gestirne, all die hunderttausend Galaxien im Weltall werden durch göttliche Weisheit und Liebe geformt und gesteuert.
Der Mensch ist durch seinen Geist fähig sich der eigenen Göttlichkeit und der Göttlichkeit des Universums bewusst zu werden. Er kann sich selbst und damit das Höchste erkennen. Dazu dienen seine Erfahrungen in den wiederholten Erdenleben. Dazu dient Karma. Dazu dienen alle Leiden des Menschen.
Das „Böse“ des Menschen muss als Unwissenheit, als mangelnde Bewusstheit erkannt werden. Diese Unwissenheit lässt den Menschen leiden. Doch dieses Leid soll uns nicht strafen, sondern wird uns aus dem Traum der Unwissenheit, aus dem Traum der Maya, aus dem Traum der Materie, aus dem Traum von Geburt und Tod erwecken. Alles, was diesem Zweck dient ist „gut“.
Unser Leid ist das schnellste Pferd auf unserem Weg zur Vollkommenheit!
Meister Eckehart
Wird das Ziel der Selbst-
Frohe Weihnachtstage und viel Freude und Gesundheit für das neue Jahr
wünscht Euch
Euer Bernd